Europa für Niedersachsen

Europa fördert Niedersachsen: Ausbau und Digitalisierung

Vor zwei Jahren haben wir uns das Ziel gesteckt, nur noch regionale Rohstoffe zu verarbeiten. Bis dahin kam unsere Wolle, wie auf dem Filzmarkt üblich, als Importware, vor allem von der Südhalbkugel wie Australien, Neuseeland, Südafrika und Südamerika.

Gewaschen wird die Wolle dann meistens in China, um dann über diese langen Strecken zu uns zu gelangen. Neben den langen Transportwegen wollten wir vermeiden, Wolle von überzüchteten Tieren zu erhalten, wie sie in vielen Ländern gehalten werden. Wir wollten Wolle von gesunden, alten Schafrassen verwenden, wie sie vielerorts in Deutschland noch vorkommen.

Filz aus regionaler Wolle
Schafe für den Naturschutz
Schafe und Schäfer aus Süddeutschland

Ein weiterer Aspekt war die Unterstützung der regionalen Schäfer. Seit Jahren sinkt die Anzahl von Schäfern immer weiter, was zur Folge hat, dass die wichtige Arbeit der Naturschutzpflege für die Zukunft nicht mehr gesichert ist. Viele Schutzgebiete können nur mit Schafen und Ziegen in der Artenvielfalt erhalten bleiben. Keine Maschine oder anderes Tier kann diese Arbeit so gut durch eine natürliche Beweidung übernehmen wie das Schaf. Zumal die Schafe in den Schutzgebieten auf ungedüngten Flächen ein artgerechtes Leben führen.

Wichtig war uns ebenfalls, dass die Wollwaschung nach europäischen Umweltstandards erfolgt. So wird unsere Wolle nur einer schonenden Reinigung unterzogen, nicht jedoch dem sonst üblichen und stark umweltbelastenden Karbonisieren (Schwefelsäurebehandlung).

Mit dem Aufbau von Kontakten zu Schäfern, Auswahl von Wollqualitäten und der geeigneten Reinigung konnten aufwendige Versuche gestartet werden. Voraussetzung für eine Umsetzung war, dass wir einen Qualitätsfilz erreichen mit hoher Dichte, Robustheit und Feinheit. Um entsprechend kontinuierliche Abnahmen unserer Schäfer zu gewährleisten und eine hohe Lieferfähigkeit zu erhalten war es ebenso notwendig, unser Lager deutlich auszubauen.

Im Juli 2021 war es so weit. Wir konnten den ersten Filz von heimischen Schafen bei uns verarbeiten.

Um eine bessere Materialausnutzung zu erreichen und den Verschnitt zu reduzieren, haben ergänzend in einen Digital gesteuerten Zuschnitt investiert, um damit einen Teil der Mehrkosten wieder kompensieren zu können.

Dennis und Jens von eigengut

Wir freuen uns sehr, für diese risikoreiche Investition und Entwicklung von der NBank eine Förderzusage von 19% aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe (GRW) sowie 1 % aus EFRE-Mitteln- Programmgebiet Übergangsregion erhalten zu haben .