Portrait: Martin Wuttge & seine schwarzen Köpfe

Wind, Wasser, Watt – und dazwischen Schafe. Zwischen Himmel und Meer lebt und arbeitet Martin Wuttge mit seiner Frau Jasmin auf dem Hof in Krummhörn, unweit von Emden, Leer und der Nordseeküste bei Greetsiel. Seine Schafe halten die Deiche in Schuss – und seine Arbeit verbindet Naturschutz, Handwerk und norddeutsche Tradition.

Das Schäferhandwerk liegt den Wuttges im Blut. Martins Vater war ursprünglich Schäfer in Baden-Württemberg. In den 1980er-Jahren zog es ihn in den Norden, wo er einen Deichbetrieb in Ostfriesland übernahm – eine neue Landschaft, dieselbe Leidenschaft.
Martin selbst lernte das Handwerk von Grund auf, sammelte Erfahrung auf der Schwäbischen Alb und in der Lüneburger Heide, bevor er 2009 in den elterlichen Betrieb einstieg und diesen 2017 als Schäfermeister übernahm.

Heute betreut Martin rund 22 Kilometer Deichlinie bei Krummhörn im Bereich des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. Seine Herde aus Merinolandschafen und Schwarzkopfschafen sorgt dort für eine stabile Grasnarbe – unverzichtbar für den Küstenschutz. Die Tiere trampeln den Boden fest, halten das Gras kurz und schützen so die Deiche vor Erosion. Gleichzeitig entsteht ein artenreicher Lebensraum für Vögel, Insekten und Pflanzen.

Mit seiner Herdbuchzucht und langjährigen Zuchterfahrung trägt Martin aktiv zum Erhalt des Schwarzkopfschafs bei – einer alten, vom Aussterben bedrohten Nutztierrasse. Das ist gelebte Artenvielfalt und Kulturerhalt in einem.
Wir bei eigengut verarbeiten die Wolle seiner Schwarzkopfschafe in unserer natürlichen Polsterwolle, etwa für unsere Sitzauflagen.

Mit Erfahrung, Leidenschaft und Verantwortung führt Martin das weiter, was Generationen vor ihm begonnen haben. Seine Schafe schützen den Deich – und er bewahrt mit seinem Wissen und Engagement die alten Rassen.