Wolle wirkt selbstreinigend

Filz von eigengut hat viele ungeahnte Eigenschaften, die er der Schafswolle verdankt, aus der er ist. Beispielsweise brennt er nicht, wirkt geruchsneutralisierend und kann Schadstoffe abbauen.

Ein besonderes Merkmal aber ist die Fähigkeit, sich selbst zu reinigen. Und das kommt so:

Wolle wirkt selbstreinigend

Wolle wirkt selbstreinigend

Das ist natürlich wieder schlau eingefädelt von der Natur: den Schafen eine „Kleidung“ zu verpassen, die schützt und klimaausgleichend wirkt. Zudem wird Wolle kaum schmutzig, was den Schafen zugute kommt, die nicht gerne „baden gehen“ und trotzdem sauber bleiben.

Aber wieso bleibt sie dann länger sauber als andere Fasern? Das liegt zum einen an der speziellen Oberflächenstruktur der Wollfasern, die aus zwei Strukturen besteht. Diese Strukturen nehmen unterschiedlich Feuchtigkeit auf, wodurch eine natürliche Reibung in der Faser entsteht, die den Schmutz „abstreifen“ kann. Zum anderen liegt es am natürlichen Wollfett Lanolin. Schmutz perlt viel leichter von der Oberfläche ab, ähnlich einer Lotusblüte.

Und dann ist da noch die hohe Dichte unseres Filzes (ca. 900g Wolle je m2), die den Schmutz nicht eindringen lässt. Im Vergleich zu leichteren Stoffen oder Filzen, bei denen die Faserstruktur sehr offen ist, kann Schmutz in den festen Wollfaserverband unseres Filzes nicht oder nur mit hohem Druck eindringen. Wir nennen das die Hutmacherqualität.

Auch Peeling oder Knötchen haben bei dieser Qualität keine Chance, selbst bei starker Beanspruchung. Ganz im Gegensatz zu leichten Polyesterfilzen oder weich gewebten Stoffen.

*Doktorarbeit: Untersuchungen zur Sorption von Innenraum-Luftschadstoffen durch Wolle von Diplom-Chemiker Stefan Thomé aus dem Jahr 2006 an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen.

Link: https://publications.rwth-aachen.de/record/61250/files/Thome_Stefan.pdf